Kinder sollen „in der Liebe bleiben“

Von: Volker Heyn

„Auch wir Lehrerinnen können aus diesem Projekt eine Menge mitnehmen.“ Klassenlehrerin Jasmin Ma von der 2 a der Grundschule Breitenhagen war ebenso angetan vom Projekt „Stark auch ohne Muckis“ wie ihre Kollegin Denise Günnewig von der 2 b.

Altena – Einen ganzen Schultag lang beschäftigten sich die Kinder eines Jahrgangs mit Selbststärkung und wie sie angesichts von Aggression bei sich bleiben können. Das Projekt läuft schon seit Jahren in allen Altenaer Grundschulen und auch in der Sekundarschule. In diesen Wochen war die Grundschule Breitenhagen an der Reihe.

Daniel Duddek hat in Hamm ein Unternehmen gegründet, dass das Bildungsprojekt „Stark auch ohne Muckis“ professionell betreibt. Seit einigen Jahren gehört auch die „Sport- und Spielakademie“ aus München zum Unternehmenskonzept, sie wird von Jana Dibbern geleitet. Die Firmen gehören mittlerweile zusammen, beschäftigen mehrere Mitarbeiter und bilden auch selbst aus, zufällig waren die Chefs Duddek und Dibbern gemeinsam bei der Schulung der Kinder vom Breitenhagen. Finanziert wird das Projekt durch die Stadt Altena. Damit unterstützt sie den Ansatz, die Kinder der Stadt nachhaltig und langfristig zu erziehen und zu stärken. Die Zusammenarbeit mit den Schulen und den Lehrern und Lehrerinnen ist etabliert, neu ist ein Projekt mit den Kitas.

„Resilienzstärkung mit spielbasierten Lernmethoden“ heißt das in pädagogischem Deutsch. „Stark auch ohne Muckis“ bedeutet, die Kinder im Inneren auch gegen Gewalt von außen zu stärken, allerdings ohne selbst mit Gewalt zu antworten. Eben „in der Liebe bleiben“ und nicht in den Zorn geraten.

In den sechs Unterrichtsstunden eines Tages wird viel geschafft, zu Anfang sollen die Kinder ihre Sorgen in die „Box der Probleme“ stecken. Duddek beschreibt, was immer darin ist: „Streit, schulische Anforderung, Stress allgemein und Eltern, die keine Zeit haben.“ Duddek und Dibbern arbeiten viel mit Bewegung, auch, um dem Bewegungsmangel der Kinder zu entgegnen. Am Ende eines Tages gehen die Kinder mit „einer klaren Strategie nach Hause, wie sie mit Missachtung wie Mobbing umgehen können“, formuliert Duddek. Das Projekt geht sehr in die Tiefe, wie es auch Lehrerin Ma beschreibt.